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Konsens Abschnitt
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MixColumns authored Nov 29, 2024
1 parent 264ad61 commit 2fbc9bd
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Expand Up @@ -396,7 +396,7 @@ \section{Safewords, Signale und Grenzen}
\subsection{Sicherheit}
Aktivitäten sollten so gestaltet sein, dass körperliche und psychische Risiken minimiert werden. Dazu gehört das Wissen um Techniken, Grenzen und gesundheitliche Zustände sowie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

\subsection{Konsens}
\subsection{Konsens}\label{cons}
Alle Beteiligten stimmen freiwillig, informiert und bewusst den geplanten Aktivitäten zu. Konsens ist dynamisch und \textbf{kann jederzeit zurückgezogen werden}. Im Kontext von zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere in Bereichen wie BDSM oder Sexualität, beinhaltet Konsens folgende Schlüsselaspekte:
\begin{enumerate}
\item \textbf{Freiwilligkeit:} Die Zustimmung erfolgt ohne Druck, Manipulation oder Zwang.
Expand Down Expand Up @@ -620,4 +620,46 @@ \subsection{Weitere Anmerkungen}
\noindent Gibt es Themen oder Handlungen, die nach einer Szene nicht angesprochen oder ausgeführt werden sollten? Kann es passieren, dass nach einer Szene professionelle Unterstützung notwendig wird? Wer wäre hier Ansprechpartner? Gibt es generelle Anmerkungen?\newline
\noindent \TextField[name=AftercareBesonders,multiline=true,height=17em, width=37em]{}

%%%%%%%%%%%%%%% Einwilligung

\newpage
\section{Einwilligung (Konsens)}
Einige Punkte zum Thema Einwilligung bzw. Konsens bzw. Einvernehmlichkeit wurden bereits im Abschnitt \ref{cons} erwähnt. Insbesondere \textbf{Freiwilligkeit}, \textbf{Informiertheit}, \textbf{Bewusstheit} und \textbf{Widerrufbarkeit}. Aufgrund der Wichtigkeit folgen hier noch ein paar weitere Erläuterungen zum Thema Einwilligung.

\subsection{Grundlegende Prinzipien der Einwilligung}
\begin{itemize}
\item \textbf{Freiwilligkeit}: Die Zustimmung muss ohne Zwang, Druck oder Manipulation erfolgen.
\item \textbf{Informiertheit}: Die Person muss vollständig über die geplante Szene, Praktiken, Risiken und möglichen Konsequenzen informiert sein.
\item \textbf{Widerrufbarkeit}: Die Einwilligung kann jederzeit zurückgezogen werden, \textbf{auch während der Szene}.
\end{itemize}

Sollte es zweifel daran geben, ob alle Punkte erfüllt sind, oder sich etwas an einem der Punkte ändern, so muss direkt darüber Kommuniziert werden. Dabei besteht \textbf{keine} Bringschuld des Gegenübers. Ein Zweifeln oder eine unklare Antwort kann bereits als ein Unwohlsein gedeutet werden. Möglicherweise ist die andere Person gerade nicht in der Lage ihre Freiwilligkeit zu widerrufen (psychisch als auch physisch), auch wenn sie dies gerne möchte. Konsens ist nur gültig, wenn die festgelegten physischen, emotionalen und psychologischen Grenzen respektiert werden. Neue Ideen oder Praktiken, die während der Szene aufkommen, müssen ebenfalls einvernehmlich sein. Überraschungen oder spontane Elemente sollten nur im Rahmen des vorher besprochenen Konsens stattfinden. Grenzen können sich mit der Zeit ändern. Konsens bedeutet, regelmäßig über Bedürfnisse, Wünsche und Änderungen zu sprechen. Auch mit Konsens dürfen bestimmte Handlungen nicht durchgeführt werden, wenn sie gegen das Gesetz verstoßen (z. B. dauerhafte Körperverletzungen ohne medizinische Begleitung). Vor allem bei risikoreichen Szenen oder langfristigen Dynamiken kann es hilfreich sein, den Konsens schriftlich festzuhalten. Nach der Szene sollte besprochen werden, ob der Konsens eingehalten wurde und ob Anpassungen oder Änderungen für zukünftige Szenen notwendig sind, dies schafft Vertrauen und hilft, eventuelle Missverständnisse zu klären.

Ein Dokument wie dieses ist nicht in der Lage den vollen Umfang der Verantwortung zu kommunizieren. Konsens ist das wichtigste Thema. Stelle daher sicher, dass du dich ausreichend über Konsens mit diversen Quellen und Partnern informierst. Stelle auch sicher, dass du mit deinem Partner Vorstellungen im Bereich Konsens teilst und in der Lage bist mögliche Sonderfälle zu erkennen.\bigbreak

\textbf{Die folgenden Abschnitte listen einige Fragen und Themen auf, die zu einem sinnvollen Konsensgespräch verhelfen können. Die Auflistung ist unvollständig und soll lediglich dabei helfen möglichst viele Punkte zu berücksichtigen. Eigene Ergänzungen sind notwendig!}

\newpage

\subsection{Umfang der Einwilligung}
Welche Praktiken und Aktivitäten wurden ausdrücklich zugestimmt? Gibt es spezifische Bedingungen für diese Zustimmung (z. B. bestimmte Praktiken nur in einem kontrollierten Maß)? Gilt die Zustimmung nur für eine einzelne Szene oder für eine längerfristige Dynamik? Wer ist an der Szene beteiligt? Zustimmung gilt nur für die im Vorfeld vereinbarten Personen.

\subsection{Einwilligung für spezifische Praktiken}
Für besonders intensive oder riskante Aktivitäten (z. B. Atemkontrolle, Nadeln, Feuerplay) sollte eine explizite, separate Zustimmung erfolgen.

\subsection{Widerruf der Einwilligung}
Klärung, wie die Beteiligten reagieren sollen, wenn eine Person die Einwilligung widerruft (z. B. durch ein Safeword oder non-verbale Signale). Nachsorge durch Sicherstellung, dass die Person nach dem Widerruf emotional und physisch unterstützt wird. Ein Widerruf sollte niemals als etwas negatives empfunden werden.

\subsection{Umgang mit Risiken}
Wurden alle möglichen Risiken und Konsequenzen der geplanten Aktivitäten offen besprochen? Wurden Präventivmaßnahmen für diese Risiken festgelegt (Haftungsausschluss, falls nötig). Klärung, dass beide Parteien die Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen und Risiken bewusst eingehen.

\subsection{Langfristige Dynamiken}
Regelmäßige Überprüfung der Einwilligung: Bei langfristigen BDSM-Beziehungen oder Dynamiken sollte regelmäßig überprüft werden, ob die Einwilligung weiterhin gilt und keine Änderungen notwendig sind. Wenn eine Macht- oder Kontroll-Dynamik auch außerhalb der Szene (z. B. bei D/s- oder 24/7-Beziehungen) besteht, muss diese explizit vereinbart werden.

\subsection{Grenzen der Einwilligung}
Klärung, dass Praktiken, die außerhalb des rechtlichen Rahmens liegen (z. B. dauerhafte Verletzungen ohne medizinische Zustimmung), auch bei Einwilligung nicht erlaubt sind. Sicherstellen, dass alle Beteiligten einwilligungsfähig sind, d. h., sie sind volljährig, bei klarem Verstand und in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen.

\subsection{Reflexion und Nachbesprechung}
Nach der Szene sollte reflektiert werden, ob alle Aktivitäten wie vereinbart abliefen und ob Anpassungen für zukünftige Szenen notwendig sind. Falls während der Szene etwas Neues ausprobiert wurde: Wurde dies während der Szene klar kommuniziert und zugestimmt?

\end{document}

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