OpenDTU on Battery mit DPL

[spiderhl53]

Hallo,

ich habe eine Installation mit

openDTU on Battery auf Fusionboard V2
Hoymiles HMS 1600 (vorher HM 1500)
2x Victron 100/20 (momentan nur einer angeschlossen)
4x Panel 410 Watt
LiFePO4-Batterie mit 16x EVE 314 Ah und JK BMS

Nach der Inbetriebnahme lief zunächst alles ok. Ich habe dann wegen einer Umverkabelung die Batterie abgeklemmt. Der Victron lief weiterhin. Nachdem ich die Batterie wieder zugeschaltet habe, war der Victron komplett tot und der Inverter (HM 1500) ging nur noch auf 2 Eingängen (1 + 2). Mit der Problematik der Eingangskondensatoren des Inverters habe ich mich beschäftigt, das ist mir bekannt. Es hat aber vorher auch schon drei Mal geklappt, erst den Victron an den Inverter zu schalten und dann die Batterie einzuschalten (Entladen einschalten). Aber scheinbar reicht das nicht.

Ich habe mir nun einen neuen Inverter (HMS1600 da HM1500 nicht mehr lieferbar) gekauft. Bevor ich weitere negative Erlebnisse habe nun meine Frage.

Wenn die Batterie leer ist, was macht dann openDTU? Schaltet es den Inverter ab, reduziert es das Power Limit gegebenenfalls bis 0 oder schaltet es die Batterie weg (Entladen sperren)? Wenn die Batterie weggeschaltet wird, reicht es ja nicht, wenn ich einmal manuell die Eingangskondensatoren über einen Widerstand auflade, da beim nächsten Einschalten dasselbe Problem existiert.

Wer kann mir hierzu etwas sagen?

Gruß spiderHL

[SW-Niko]

Operation am offenen Herzen.

Nach der Inbetriebnahme lief zunächst alles ok. Ich habe dann wegen einer Umverkabelung die Batterie abgeklemmt. Der Victron lief weiterhin.

Das sollte man laut Victron Handbuch nicht machen.

Nachdem ich die Batterie wieder zugeschaltet habe, war der Victron komplett tot und der Inverter (HM 1500) ging nur noch auf 2 Eingängen (1 + 2)

Meine Vermutung. Der Victron läuft gerade im Bulk-Mode als Konstantstromquelle und dann wird im plötzlich eine Spannungsquelle zugeschaltet. Nicht so schön.

Es hat aber vorher auch schon drei Mal geklappt, erst den Victron an den Inverter zu schalten und dann die Batterie einzuschalten

Diese Reihenfolge kann ich nicht empfehlen. Nur weil es dreimal klappt muss es nicht immer klappen.

Wenn die Batterie leer ist, was macht dann openDTU? Schaltet es den Inverter ab, reduziert es das Power Limit gegebenenfalls bis 0 oder schaltet es die Batterie weg (Entladen sperren)?

Ja.. openDTU schaltet den Inverter aus. Die Batterie wird nicht ausgeschaltet.

Die Victron wurden designed damit sie mit einer Batterie am Ausgang laufen und die Hoymiles dagegen benötigen ein Solarpanel am Eingang. Und genau deshalb können wir nicht erwarten das bei anderweitiger Verwendung nichts kaputt geht.

Meine Empfehlung lass die "Operation am offenen Herzen" und du wirst noch viel Freude an OpenDTUonBattery haben.

Update:
Es ist schon etwas komisch das auch der Victron defekt ist. Hast du eine Ve.Direct Verbindung und ist sie galvanisch getrennt?
Die Sicherung im Victron hast du überprüft?

[spiderhl53]

Hallo Nico,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe mich ja vorher mit dem Thema befaßt und diese Vorgehensweise wurde in mehreren Beiträgen zu diesem Thema vorgeschlagen, wohl wissend, dass es keine wirklich optimale Lösung gibt, da sowohl Victron wie Hoymiles außerhalb der Specs betrieben werden, zumindest wenn man diese eng auslegt, wie du ja auch richtig dargelegt hast.

Die Frage ist ja dann, wie soll man das System ohne Risiko einschalten?

Ich will nun so vorgehen:

1. Inverter DC-seitig anschließen. Er ist dann mit dem Victron und das ausgeschalteten Batterie über eine Verteilerschiene verbunden
2. Solarpanels zuschalten. Z.Zt kommen da es nur max. 300 Watt, d.h. der Stom ist auf alle Fälle unter dem maximal zulässigen Eingangsstrom des Hoymiles.
3. Inverter mittels openDTU ausschalten
4. Verbindung zwischen Batterie und Verteilerschiene manuell mittels Hochlastwiderstand herstellen.
5. Nach mehreren Sekunden Batterie einschalten.
6. Hochlastwiderstand entfernen
7. Inverter einschalten
8. Inverter AC-seitig verbinden

Ich hoffe, dass es so funktioniert oder hast du einen anderen Vorschlag?

Der Victron ist definitiv defekt, die 25A-Sicherung war durch und ich habe versucht, ihn an einem Netzteil zu betreiben, aber er hat einen Schluß im Eingang, das Netzteil geht direkt in die Strombegrenzung. Die Victrons sind mittels ADUM1201 am Fusionboard angeschlossen, also galvanisch getrennt.

Gruß spiderHL
10.

[SW-Niko]

Ich schalte immer in folgender Reihenfolge ein.

1 Ein
2 Ein
3a Ein
3b Ein
3a Aus
4 Ein

Damit erfülle ich die Anforderungen aus dem Victron Handbuch.

Und ich verhindere den Inrush Strom am Inverter.

Eigentlich sollte der Victron nicht kaputt gehen. Das die Batterie mal wegen Unterspannung abschaltet ist ein durchaus übliches Szenario für den Solar Charger. Dafür muss er ausgelegt sein. 🤔

Wie kann ich mir das Anschließen der Batterie vorstellen? Hast du einen Schalter oder nimmst du das Kabel von der Batterie und schraubst es an der Verteilerschiene fest? Und wie lang sind deine Leitungen zwischen Batterie, Inverter und Charger?

[spcqike]

Ich dachte mir auch dass

5.Nach mehreren Sekunden Batterie einschalten.

Irgendwie nicht dahin gehört. Die Batterie sollte als erstes an sein

[SW-Niko]

Hallo @spcqike ,

Die Batterie sollte als erstes an sein

Ich stimme dir zu aber ... Das ist doch nicht unterschiedlich zu dem Fall das im Betrieb das BMS wegen Unterspannung abschaltet und wenn ausreichend Sonnenenergie angekommen ist, dann soll sie doch auch wieder automatisch zuschalten, oder?

Ich muss jetzt gestehen, das ich so einen Fall noch nicht hatte.
Bei mir arbeitet eine sehr einfache Batterie ohne Schnittstelle und ich würde erwarten das sie beim Überschreiten einer Schwellen-Spannung automatisch wieder einschaltet.

Jetzt frage ich mich: "Kann bei diesem Szenario auch an meiner Anlage etwas zerstört werden?"

Wenn die Batterie weggeschaltet wird, reicht es ja nicht, wenn ich einmal manuell die Eingangskondensatoren über einen Widerstand auflade, da beim nächsten Einschalten dasselbe Problem existiert.

Das fragt ja auch @spiderhl53 . Und ich kann die Frage nicht wirklich beantworten.

[spiderhl53]

So einfach ist das alles nicht. Bei mir sind die 2 Victron, das JK-BMS der Batterie und die 4 Eingänge des Inverters direkt mit 2 Stromschienen (+ und -) verbunden. In der Plusleitung der Batterie ist noch eine Sicherung. Zwischen Solarpanels und Victrons sitzt ein Lasttrenner. Die Batterie kann ich mit der APP über das JK-BMS schalten, wobei Laden und entladen separat geschaltet werden können. Wenn ich hier von Batterie einschalten spreche, meine ich "Entladen Einschalten". Der Victron sieht die Batterie von Anfang an über den Ladezweig. Mit dem Lastwiderstand überbrücke ich also das JK-BMS und bin direkt am Minuspol der Batterie.

Wenn man den Victron mit ausgeschalteter Batterie (nur Laden möglich) am Hoymiles betreibt, einigen sich die beiden nach einiger Zeit (tw. Stunden) auf ca. 16 Eingangsspannung am Inverter. Am Anfang des Tages war die Spannung eher um die 50V. Ich habe das System so über mehrere Wochen problemlos betrieben.

Warum der Victron abgeraucht ist, verstehe ich auch nicht. Aber es ist halt wie es ist.

[spcqike]

Entladen Einschalten

wie genau will das BMS das denn abbilden? Es kann ja schlecht den stromfluss nur in eine Richtung erlauben.

misst es den Strom und wenn er „positiv“ ist (Laden) ist alles ok. Wird er „negativ“, also entladen, …. Ja was passiert dann? Kurzzeitiges hartes trennen der Batterie über die internen FETs?

Ich weiß nicht, ob ich solch ein Feature nutzen würde.

[SW-Niko]

wie genau will das BMS das denn abbilden? Es kann ja schlecht den stromfluss nur in eine Richtung erlauben

Doch, doch. Das müssen meiner Meinung nach alle BMS machen.
Ansonsten bekommt man ja nie wieder Energie in die Batterie wenn sie mal wegen Unterspannung abgeschaltet hat.
Technisch ist das kein Problem. Vermutlich nutzen die Hersteller einfach die Body-Diode oder spendieren eine diskrete Diode.

[spcqike]

Wird es für den Victron damit nicht unmöglich die echte batteriespannung zu ermitteln? Kann er damit überhaupt ne Spannung messen?

[SW-Niko]

Ich vermute mal ja.
Wenn das nur über eine Diode gelöst ist, dann kann der Victron und auch die meisten anderen externen Messgeräte keine Batteriespannung mehr messen, wenn die Entladung ausgeschaltet ist.
Eine Lösung, die mir spontan einfällt wäre ein zusätzlicher Widerstand (100kOhm) parallel zur Diode.
Der erlaubt das Messen mit externen Messgeräten, verhindert aber eine nennenswerte Entladung der Batterie.

Die BMS Entwickler haben bestimmt ausgefeiltere Lösungen implementiert.

[spcqike]

Der erlaubt das Messen mit externen Messgeräten, verhindert aber eine nennenswerte Entladung der Batterie.

sie verhindert aber aber die sinnvolle Ladung der Batterie. Welche Spannung soll der Victron oder jedes andere Ladegerät denn einstellen? Die gemessene über den Widerstand? Oder 0.5V mehr wegen der Diode? Spätestens Gegen Ende der Ladung macht das sicher Probleme.

Die BMS Entwickler haben bestimmt ausgefeiltere Lösungen implementiert.

kann man nur hoffen. Sonst wird es mess- und regeltechnisch schwierig.